Rundgang ums Kloster Möllenbeck
Hier erfahrt ihr die Antworten auf die von Stiftsgründerin Hildburg gestellten Fragen zu den 8 Stationen.
Station 1: Ottonische Rundtürme
Frage: Hoch über dem Kloster
Schau dir die beiden Rundtürme einmal an. Was schätzt du, wie hoch sie sind?
Antwort: Laut Schätzungen sind die beiden Rundtürme, die aus der ottonischen Zeit stammen (10. bis Anfang 11. Jahrhundert), etwa 42 Meter hoch. Die Bezeichnung ottonisch kommt von den drei liudolfingischen Kaisern Otto I., Otto II. und Otto III., die nach ihrer Krönung auch Ottonen genannt wurden.
Station 2: Kirchenfassade von Süden
Frage: Malen auf Glas
Weißt du, wie die Farbe auf das Glas der Kirchenfenster kommt?
Antwort: Sind die Kirchenfenster nicht herrlich? Im Hochmittelalter wurden Kloster- und Kirchenfenster gern aufwendig bemalt. Dabei pinseln Maler die Farbe direkt auf das Glas. Wenn die Sonne hindurch scheint, beginnen die großen Fenster zu leuchten. Kein normales Gemälde kann so schöne Geschichten erzählen wie ein Fenster, das mit Glasmalerei verziert ist.
Station 3: Chorraum
Frag: Wie leben Mönche?
Bestimmt hast du schon mal von Mönchen gehört. Kennst du eine ihrer wichtigsten Aufgaben?
Antwort: Mönche leben sehr einfach. Sie besitzen fast nichts, beten viel, Gesellschaft finden sie bei ihren „Brüdern“ im Kloster. Zwei Jahre dürfen sie probieren, ob ihnen das gefällt. In dieser Zeit nennt man die angehenden Mönche „Novize“ (also Neuling). Danach halten sie das Kloster in Schuss und kümmern sich um ihre „Brüder“. Besonders wichtig sind ihnen die Arbeit mit der Bibel und die Abschrift wichtiger Dokumente und Bücher.
Station 4: Gewölbe
Frage: Prost! Wie man Bier macht
Weißt du, aus welchen Zutaten klostereigenes Bier besteht?
Antwort: Schon früher tranken Menschen gern Bier. Das erste Bier wurde vermutlich im alten Ägypten bereits vor 6.000 Jahren gebraut. In Klöstern gab es Brauereien, die Bier aus Hopfen, Gerste, Malz und Wasser herstellten. Die Klöster verdienten Geld mit dem Verkauf. Als auch die Städte und Länder erkannten, dass der Durst der Menschen reich machen kann, nahmen sie tüchtig Steuern von den Biertrinkern. Allein in Köln lag der damalige Verbrauch pro Person im Jahr bei 175 bis 295 Liter!
Station 5: Jahreszahl und Steinhauerzeichen
Frage: Die Steinhauer aus Obernkirchen
Zähle doch einmal wie viele Steinhauerzeichen du an der Wand vor dir (Nordseite des Klosters) finden kannst.
Antwort: Seit Jahrhunderten wird Wesersandstein von kräftigen Arbeitern abgebaut. Wollten die Steinhauer mehr Geld oder weniger gefährliche Arbeit erkämpfen, schlossen sie sich zu „Zünften“, vom althochdeutschen zumft „zu ziemen“, zusammen. An dieser Wand haben wir, von links nach rechts und von der ersten bis zur zweiten Fensterreihe 92 Zeichen dieser Steinhauerzünfte gezählt.
Station 6: Portal an der Westseite
Frage: Das Wappen derer von Hessen-Kassel
Kannst du erkennen für wie viele Fürstentümer und Grafschaften das prächtige Wappen steht?
Antwort: Zur Landgrafschaft Hessen-Kassel, einem deutschen Reichsfürstentum im Heiligen Römischen Reich, gehört dieses wunderschöne Wappen. Es symbolisiert die sieben Fürstentümer und Grafschaften, Fürstentum Hersfeld, Grafschaft Ziegenhain, Grafschaft Katzenelnbogen, Grafschaft Diez, Grafschaft Nidda, Fürstentum Hanau, Grafschaft Schaumburg. Hier lebten viele tüchtige Bauern und Handwerker (wie Tischler oder Schmiede). Ihr Arbeiten bildeten die wichtigsten Lebensgrundlagen für die Menschen in dieser Gegend.
Station 7: Eingang zur Kirche
Frage: Die Gemeinschaft im Frauenstift
Ca. 550 Jahre lang befand sich hier ein Kanonissinnenstift. Weißt du, was eine Kanonissin von einer Nonne unterscheidet?
Antwort: Als Kanonissin oder Stiftsdame wird eine Frau bezeichnet, die in einer geistlichen Gemeinschaft in einem Frauenstift lebt, aber kein Ordensgelübde ablegen muss. Das heißt, dass sie nicht nach strengen religiösen Regeln leben muss. Früher lebten diese Frauen gemeinsam in einer Wohnung, mussten aber nicht auf Besitz verzichten oder in Armut leben. Sie durften sogar ihre Bediensteten mit ins Stift bringen, wenn sie zum Adel gehörten. Eine Nonne lebt dagegen fromm, heiratet nicht und hat keinen eigenen Besitz.
Station 8: Verwalter-Gebäude
Frage: Was sind Domänen?
Was meinst du, welche Gebäude um dich herum wohl zur Domäne gehören?
Antwort: Domänen sind größere Bauernhöfe, die bedeutenden Familien gehören. Sie bestehen vor allem aus dem Gutshof, dazu gehören außerdem Ställe, Scheunen und einfache Häuser, in denen früher Mägde und Knechte lebten. Drumherum liegen Felder, Wälder und Seen, die die Domänenbesitzer bewirtschaften lassen. Heute gehören alle Gebäude hinter dem Hotel und Hofgarten, neben dem Verwaltergebäude, vor dem du gerade stehst, zur Domäne Möllenbeck.