Burg Schaumburg
Die Burg Schaumburg - ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie
Schon von weitem ist sie unübersehbar. Die Schaumburg, früher auch “Schauenburg” genannt, thront auf dem 230 m hohen Nesselberg, der wie eine Kanzel aus dem Kamm des Wesergebirges über das Tal hinausragt. Sie war es, die dem berühmten Grafengeschlecht der Schaumburger und ihrem Land an der Weser den Namen gab.
Die großräumige Anlage gliedert sich in eine Hauptburg auf der eigentlichen Felskuppe und eine nach Norden vorgelagerte Vorburg, die früher mit einem tiefen Graben nach Norden abschloss.
Die Schaumburg ist der Stammsitz des Schaumburger Grafengeschlechts, mit dem sie im Jahr 1110 erstmals erwähnt wurde. Bereits zu dieser Zeit waren die Schaumburger Grafen wichtige Gefolgsleute des norddeutschen Herzogsgeschlechts der Billunger und spielten in der Folgezeit als Lehnsherren über Holstein eine bedeutende Rolle in der Reichspolitik. Auf die Schaumburger Grafen gehen wichtige Impulse der mittelalterlichen Ostkolonisation, die Förderung Lübecks und Hamburgs sowie die Gründung der holsteinischen Städte Kiel, Ratzeburg, Eutin und Pinneberg zurück. Bruno von Schaumburg trug um 1290 als Bischof von Olmütz zur Erschließung Mährens bei.
Erst mit dem Verlust Holsteins 1459 verlagerte sich der Machtschwerpunkt der Schaumburger Grafen wieder an die Oberweser, doch schon mit dem Bau des Residenzschlosses in Stadthagen um 1530 verlor die Schaumburg endgültig ihre Bedeutung. Sie diente nun als Witwensitz, bzw. Jagdschloss und Amtshaus für das Verwaltungsgebiet des schaumburgischen Wesertals.
Mit dem Aussterben der Schaumburger Grafen im Jahr 1640 und der 1647 besiegelten Teilung ihres Landes kamen Amt und Burg Schaumburg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Für die Schaumburg änderte sich wenig, sie diente weiterhin als Amtssitz und Einhebestelle für die Abgaben der bäuerlichen Bevölkerung. Erst als 1821 eine Verwaltungsreform die Amtsbezirke aufhob und ihre Aufgaben der neuen Kreisverwaltung in Rinteln übertrug, verödete sie zusehends. Ihre Gebäude fanden nur mehr als Landarbeiterquartiere für die unterhalb gelegene Domäne Coverden Verwendung und verfielen mehr und mehr.
Mit der Einverleibung Hessen-Kassels in das Königreich Preußen 1866 erfuhr die Region eine erhebliche wirtschaftliche Belebung. 1873 eröffnete Gastwirt Priesmeier auf der Burg ein „Logirhaus“ für den aufblühenden Fremdenverkehr.
Für die Gebäude auf der Schaumburg kam die Wende vor etwas mehr als 100 Jahren, als Wilhelm II., Deutscher Kaiser und König von Preußen, 1907 die Burg seinem Schwager Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe zur Silbernen Hochzeit schenkte. Der reiche Bückeburger Monarch, dessen Familie sich ihrer altschaumburgischen Wurzeln stets bewusst geblieben war, ließ die Anlage mit großem Aufwand wieder herrichten. Damals wurde das Torgebäude erneuert und der bis auf einen Stumpf eingestürzte Turm auf die heutige Höhe gebracht. Das Fürstenhaus verkaufte die Burg 2022 an Prinzessin Vanessa zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und ihren Ehemann Pieter Mulier.
Heute ist die Burg ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie. Alte Mauern und Türme, die mächtige alte Gerichtslinde, geheimnisvolle Sagen und Inschriftensteine, das düstere Burggefängnis und ein herrlicher Ausblick von der Spitze des 30 Meter hohen Georgsturms entführen den Besucher in diese andere, längst vergangene Welt.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die ausgezeichnete Küche des “Schaumburger Ritter” am Fuße der Burg lädt Sie ein. Lohnend ist auch die etwa halbstündige Wanderung von der Schaumburg zum Gasthaus Paschenburg auf dem Kamm des Wesergebirges mit seiner herrlichen Aussichtsterrasse und ebenfalls empfehlenswerter Küche.
Die Burg Schaumburg ist 7 Tage die Woche geöffnet.
Öffentliche Führungen:
Öffentliche Führungen finden von Mai bis Oktober statt (s. Buchungslink).
Führungen für Gruppen:
Gruppenführungen können ganzjährig auf Anfrage gebucht werden (s. Buchungslink).
Die Burganlage ist kostenfrei zu begehen.
Ein Besucherparkplatz ist unterhalb der Burg vorhanden. Ein separater Behindertenstellplatz befindet sich direkt an der Burg.
Zugangsinformationen:
- Parkplatz vor dem Toreingang zur Burg ohne ausgewiesene Behindertenparkplätze
- für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen ist das Parken im oberen Burghof erlaubt
- Fußweg neben Kopfsteinpflasterweg zur Burg mit flachen Natursteinen und einseitigem Handlauf, aber für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen zu steil. Ein Aufstieg zu Fuß ist für mobilitätseingeschränkte Menschen schwierig
- Im Innenhof der Burg verfestigter Schotter und Kopfsteinpflaster, für Rollstuhlfahrer noch geeignet
- Große Aussichtsplattform nur über drei Stufen mit einseitigem Handlauf erreichbar; eingeschränkter Ausblick für Menschen im Rollstuhl nur durch altes Tor mit kleiner Schwelle davor auf unterer Ebene
- Gebäude der Burg sind alle nur über mehrere Stufen zu erreichen und nicht barrierefrei
Fazit: Für Rollstuhlfahrer bedingt geeignet. Mit dem Pkw durch die Toreinfahrt über einen Kopfsteinpflasterweg zum Burginnenhof fahren. Dort kann der Wagen abgestellt werden.
Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Änderungen vorbehalten.
Quelle:
Zweckverband Touristikzentrum Westliches Weserbergland
Organisation:
Zweckverband Touristikzentrum Westliches Weserbergland
Zuletzt geändert am 16.01.2025
ID: p_100007863